Zum Tod von Raffael Rheinsberg
Raffael Rheinsberg – der “Bewusstseinsarchäologe” und “Wertewandler” – ist tot. Er starb 73-jährig nach schwerer Krankheit am Donnerstag in Forst im Hunsrück, wo er mit der Künstlerin Lilli Engel gelebt hatte. Weltweit hat er zahlreiche Arbeiten in Museen und Privatsammlungen hinterlassen, besonders auch in Schleswig-Holstein, wo seine künstlerische Entwicklung begann. Rheinsberg hatte Ausstellungen in allen Ländern Europas, in Nord- und Südamerika, in Nahost und Asien. Eine seiner frühen Ideen aus Kieler Zeiten war, einst in jeder größeren Stadt der Welt eine Arbeit gemacht zu haben. Das ist ihm nur symbolisch gelungen – allerdings in erstaunlicher Vielfalt und Ausdehnung. Dabei stellt die Liebe zu den gebrauchten Gegenständen eine Konstante in seinem gesamten Werk dar. Rheinsberg, das 1943 im Krieg geborene Arbeiterkind, das als Jugendlicher selbst Arbeiter geworden war, blieb bis heute dem Einfachen verhaftet, vorwiegend den Gegenständen aus der Arbeits- und Alltagswelt. Seine großflächigen Bodenarbeiten mit Feldern säuberlich gelegter hinterlassener Genstände sind zum Markenzeichen geworden. Dabei sind diese scheinbar banalen Ansammlungen Dokumente seines ausgeprägten Beobachtungs- und Assoziationsvermögens.
Dazu in Band 140 erschienen: