Zürich: Preissprung bei Altmeister-Malerei

1. April 2016 · Galerien & Auktionshäuser

Kapriolen in der Preisentwicklung meldeten die Medien in der jüngsten Vergangenheit häufig beim Handel mit zeitgenössischer Kunst – der Markt mit den Alten Meistern galt hingegen eher als solide; und vor allem Werke des 19. Jh. sind im Vergleich mit Kunst der Gegenwart auch heute immer noch recht günstig, denn vieles bleibt noch im fünfstelligen Bereich: Beim Züricher Auktionshaus Koller wechselte kürzlich eine Waldlandschaft von Jean-Baptiste Camille Corot für 84.500 Schweizer Franken den Besitzer. Eine Bleistiftzeichnung mit Baum-Motiv von Caspar David Friedrich, einst im Besitz der Kunsthalle Mannheim, kam auf 65.000 Euro. In der Kategorie der altniederländischen Meister konnte das Auktionshaus Koller hingegen einen gewaltigen Preissprung verbuchen. Von der flämischen Malerin Micheelina Wautier (1617-1689) ist nur ein recht schmales Oeuvre von 25 Bildern bekannt und auch nur wenig über ihre Biografie. Immerhin weiß man, dass sie in Brüssel arbeitete und zu Lebzeiten vier Bilder an den Erzherzog Leopold Wilhelm verkaufte. Eines ihrer raren Werke versteigerte das Auktionshaus Koller 2003 für 54.000 Euro – damals ein Höchstpreis für diese Künstlerin. Und jetzt kam das Porträt eines Jesuiten-Missionars gar für 480.000 Franken unter den Hammer, und für den gleichen Preis auch ein Stillleben von Osias Beert (ca. 1560-1623/24), der in Antwerpen wirkte und in der Kunstgeschichte immerhin als der erste Vertreter eines autonomen Stilllebens gilt. Etablierte Namen erzielen auch im Bereich der Fotografie weiterhin gute Preise. So erfolgte bei einem handkolorierten Marylin Monroe-Porträt von Bert Stern der Hammerschlag bei 23.000 Franken. Die nächste Auktion bei Koller mit „Post War and Contemporary“ ist am 25. Juni 2916. Am selben Tage werden dort auch Grafik, Multiples und Fotografie versteigert. www.kollerauktionen.ch


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