ZPS: Safe House in Kabul
Sichere Häuser sind bei Zeugenschutzprogrammen und bei Nachrichtendiensten geläufig. Die Initiative „Zentrum für politische Schönheit“ (ZPS) erklärt, zusammen mit dem Patenschaftsnetzwerk Afghanische Ortskräfte ein solches „Safe House“ in Kabul angemietet zu haben – für das zivile Personal, das dort bislang z.B. bei Übersetzungen etc. für die Bundeswehr und die deutsche Botschaft tätig war. Mit dem Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan bleibt ein Großteil dieser zivilen Hilfskräfte schutzlos zurück: es seien zwar 2.400 Visa für die Ausreise nach Deutschland bewilligt worden, doch 2.000 weitere Personen, die sich vor den Taliban in Sicherheit bringen wollen, können keine Visa beantragen, da angesichts der aktuellen Gefährdungslage die Botschaft derzeit geschlossen ist. 90 Personen aus diesem Kreis von Betroffenen habe man daher in einem sicheren Haus untergebracht, behaupten das ZPS und das Patenschaftsnetzwerk. Dieses Haus sei militärisch gesichert, doch das ZPS gibt keine Auskunft darüber, wer diese Absicherung denn nun konkret übernimmt: die reguläre Afghanische Armee? Oder ein privater Sicherheitsdienst? Die erste Monatsmiete für dieses Haus sei bereits bezahlt worden, und dieses Geld fordert das ZPS nun vom Bundesinnenministerium zurück, und dies „innerhalb von sieben Tagen“. Eine Forderung, die angesichts einer bekanntermaßen schwerfälligen Bürokratie ein wenig weltfremd klingt, bekamen doch jüngst im Lockdown viele Gastronomen ihre Corona-Novemberhilfe erst im Februar oder März überwiesen. Vorsorglich kündigte das ZPS daher an, falls die Bundesregierung „ihr unverantwortliches Handeln… fortsetze,… werden wir die deutsche Zivilgesellschaft dazu aufrufen, den Betrag auszugleichen“. Marcus Grotian vom Patenschaftsnetzwerk Afghanische Ortskräfte ergänzt: „Notfalls fliegen wir die Ortskräfte mit selbst gecharterten Maschinen nach Deutschland.“ https://politicalbeauty.de/
Dazu in Band 232 erschienen: