Wohin gehen wir?

22. Oktober 2015 · Aktionen & Projekte

Vom 28. Oktober bis zum 19. Dezember 2015 zeigt der Verein riesa efau in der Dresdner Motorenhalle – Projektraum für zeitgenössische Kunst die Ausstellung „Wohin gehen wir?“ mit Videokunst zur Stadtgesellschaft. In diesem Zeitraum wird die Halle zu einem „Forum zur Debatte über Strukturen, Wege, Chancen bürgerschaftlicher Entwicklung in unserer Stadt.“ Ob Künstler oder Politiker visionär sein sollten, markiert in der jüngeren deutschen Geschichte der unterschiedliche Politikstil der Bundeskanzler Willy Brandt und Helmut Schmidt: Brandt plädierte mit dem Motto „Mehr Demokratie wagen“ für eine Auffassung von Politik auch als Zukunftsgestaltung, und nicht zufällig fiel in die Ära Brandt auch das Auftreten von Joseph Beuys mit seiner Proklamation des theoretischen Konzept einer „Sozialen Plastik“. Willy Brandts Nachfolger Helmut Schmidt hingegen hab sich als „Weltökonom“ pragmatischer und nüchterner: er befand, wer Visionen habe, der solle lieber zum Arzt gehen. Doch die weitere Entwicklung der urbanen Gesellschaft ließ überall Bürgerinitiativen entstehen, die an der Gestaltung ihres unmittelbaren Lebensumfelds mitwirken wollen – mal geht es nur um die Durchsetzung einer verkehrsberuhigten Spielstraße, mal gegen Großprojekte wie den Bahnhof „Stuttgart 21“. Der Ausstellungstitel „Wohin gehen wir?“ rekurriert auf die Repolitisierung des Bürgertums, d.h. auf „das bei vielen neu erwachte Interesse an gesellschaftlichen Entwicklungen produktiv für die Stadt zu machen… Mit den sehr unterschiedlichen Blickwinkeln auf das Phänomen Stadt, mit dem, was in den Filmen gezeigt, angedeutet und nicht gezeigt wird, möchten wir anregen, auf vielleicht ungewohnte Weise auf eigentlich bekannte Dinge, Erscheinungen, Evolutionen zu blicken und darüber zu denken und zu sprechen. Dies ist die angestrebte politische Dimension des Projekts: sich über unterschiedliche Vorstellungen zur Entwicklung städtischen Zusammenlebens auseinanderzusetzen, bevor wir uns wieder unseren Alltagsgeschäften widmen und hoffentlich Anstöße dahin mitnehmen können.“ www.riesa-efau.de


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