Wird Documenta-Obelisk abgebaut ?

13. Juni 2018 · Kulturpolitik

126.000 Euro kamen bei einer Spendenaktion für einen Ankauf des Documenta-Obelisken auf dem Kasseler Königsplatz zusammen. Ursprünglich hatte der Künstler Olu Oguibe deutlich mehr verlangt, nämlih 600.000 Euro, war aber bereit, das magere Ergebnis der Spendenaktion zu akzeptieren unter der Bedingung, dass die Skulptur auf dem Königsplatz verbleibt. Doch darauf wollten sich die Lokalpolitiker nicht einlassen, sie hätten im Falle eines Ankaufs den Obelisken stattdessen auf dem Holländischen Platz aufstellen lassen. Nach der Kasseler CDU plädierte zwischenzeitlich auch die SPD für einen Abbruch der Verhandlungen mit dem Künstler und für einen Abbruch der Skulptur. Man bedaure, dass Oguibe mit seinem Beharren auf den Aufstellort Königsplatz „uns die Entscheidung abnimmt“, ließ sich der SPD-Fraktionschef Dr. Günther Schnell von der HNA-Hessisch-Niedersächsische Allgemeine zitieren. Das Pikante daran ist, dass SPD und Grüne im Kasseler Rathaus eine Koalition bilden und die Grünen sich nach wie vor für den Standort Königsplatz ausgesprochen haben. Beide Parteien versicherten allerdings laut HNA, die „unterschiedlichen Auffassungen zum Obelisken“ sagen „nichts über den Zustand der Koalition“ aus. Doch mit dem Einschwenken der SPD auf die CDU-Linie bekäme die rot-grüne Koalition keine Mehrheit mehr für einen Ankauf. Die eingesammelten Spendengelder werden dann an die Einzahler zurück überwiesen. Inzwischen schlug der Künstler einen Kompromiss vor – der Obelisk könne vor dem geplanten Documenta-Institut in der Nähe der Universität aufgestellt werden. Bis zur Einweihung des neuen Gebäudes solle er aber auf dem Königsplatz verbleiben. Im Kasseler Stadtrat soll nun am 18. Juni 2018 darüber debattiert werden.


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