Wiener Festwochen: Meese inszeniert "Parsifal"
Tomas Zierhofer-Kin ist neuer Leiter der Wiener Festwochen, und er hat dort Großes vor: im Theater an der Wien soll nämlich im nächsten Jahr eine völlig neu komponierte „Parsifal“-Oper uraufgeführt werden. Partitur und Libretto liefert der Komponist Bernhard Lang, der 2006 mit seinem Musiktheaterstück „I hate Mozart“ Aufsehen erregte. Langs Uraufführung von „Der Golem“ nach Gustav Meyrinck im April 2016 im Mannheimer Nationaltheater bescheinigte die „Wiener Zeitung“, sie habe eine „fantastische Reise ins Unbewusste geboten“. Es heißt, beim „Parsifal“ werde sich Lang allerdings „eng an das Libretto und die Struktur der Oper Wagners“ halten „um daraus einen vollkommen neuen Klangkosmos zu schaffen.“ Als Regisseur für Bernhard Langs „Parsifal“-Version kommt nun doch noch Jonathan Meese zum Zuge – in Bayreuth hatte man hingegen 2014 Meese als Festspiel-Regisseur wieder ausgeladen. Offiziell hieß es dazu damals, sein Konzept sei „nicht finanzierbar“. Neben der Regie übernimmt Jonathan Meese in Wien 2017 auch die Gestaltung von Bühnenbild und Kostümen. Zierhofer-Kin begeistert sich derweil über das Duo Lang/Meese, hier träfen „künstlerische Urgewalten aufeinander: Meese und Lang dekonstruieren die Mythen Wagner und Parsifal, zerlegen sie in ihre Einzelteile, laden sie in einem künstlerischen Schaffensprozess neu auf und kreieren so ein zeitgenössisches künstlerisches Kraftfeld, das die Idee Oper in Inhalt und Form neu definiert. Performance, Musik, visuelle Kunst und Theater fusionieren zu einem Kunst-Raumschiff…“