Wien: Museums-Freundesvereine umstritten

Wie „Der Standard“ in Wien berichtete, hat das dortige Kunsthistorische Museum (KHM) die Verbindung zu seinem Freundeskreis „gekappt“ und will stattdessen ein neues „Membership“-Programm angehen. „Denn aus rein buchhalterischer Sicht steuert das Modell von privat initiierten und organisierten Interessengemeinschaften kaum bis nichts zum wirtschaftlichen Erfolg der Institution bei“, schreibt das Blatt. Das war früher wohl anders. Der KHM-Freundeskreis wurde 1912 als „Österreichischer Staatsgalerieverein“ gegründet; ihm gehörten zu jener Zeit „Fürsten und erfolgreiche Unternehmer“ an, „die auch finanziell in die Zukunft der Häuser investierten. Im Laufe seiner 110-jährigen Geschichte erwarb der Verein hunderte Kunstwerke…“ Heute freilich stimmt bei manchen Häusern bei Leistung und Gegenleistung eine „Kosten-Nutzen-Rechnung“ nicht mehr. So monierte der österreichische Rechnungshof etwa im Falle der Wiener Albertina bereits 2018, „dass man den Mitgliedern des Freundesvereins freien Eintritt in das Museum gewährt, womit man, allein von 2014 bis 2016, ‘auf Einnahmen von 50.000 Euro verzichtet’ habe.“