Wegen Israel-Boykottaufruf: kein Schelling-Preis für James Bridle
James Bridle, britischer Installationskünstler und Technologie-Autor, bekommt den Peis der Karlsruher Schelling Architekturstiftung (30.000 Euro) nicht überreicht.
Im Juni 2024 war er als Preisträger öffentlich bekannt gegeben worden. Doch als Bridle im Oktober einen Aufruf zum Boykott israelischer Kulturinstitutionen mit unterzeichnete, hat ihm die Jury im November 2024 den Preis für Architekturtheorie wieder aberkannt. Der Aufruf wurde mit mehreren Tausend Signaturen beim US-Onlinemagazin „The Literary Hub“ veröffentlicht. Den Verzicht auf die Preisverleihung an Bridle begründet die Schelling Stiftung mit den Worten: „Die Schelling Stiftung stellt dies vor ein Problem, das sich aus dem Bewusstsein für die nationale Geschichte Deutschlands und der sich daraus ergebenden Verantwortung ergibt. James Bridles Unterschrift unter dem Aufruf zum Boykott israelischer Kultureinrichtungen steht in direktem Widerspruch zu dieser Verantwortung… Wir respektieren selbstverständlich das Recht, politische Haltungen zum Ausdruck zu bringen, zumal die Stiftung James Bridle nicht etwa Antisemitismus vorwirft. Aber die Stiftung kann weder einen Aufruf zur kulturellen Isolation Israels unterstützen, noch damit in Verbindung gebracht werden.“ www.schelling-architekturpreis.org
Dazu in Band 295 erschienen: