Von Maria zu Salomé
In welcher Rolle sahen die Fotografen um 1900 die Frau? Sie inszenierten ihre Modelle als Madonna, Mutter, Fee, Lichtgestalt mit Heiligenschein oder Königstochter mit edelsteinbesetztem Diadem. Abgebildet wurden solchermaßen zumeist Frauen von Kunstfotografen – und in gewisserweise sind das Gegenbilder zum Wirken der Studiofotografen für ihre zahlenden Atelierkunden. „Die Kunstfotografen wollen weder den sozialen Status ins Bild setzen, noch die zeitgenössischen Frauen in der sich verändernden Welt der Industrialisierung zeigen. Sie entwerfen in ihren Werken überhöhte sphärische Gestalten und inszenieren sie als Figuren aus einer entrückten Welt“. Die Ausstellung „Von Maria zu Salomé“ zeigt im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe bis zum 28. Märt 2016 rund 30 Aufnahmen renommierter deutscher und internationaler Fotografen um 1900: James Craig Annan, Emma Boaz Barton und Julia Margaret Cameron (Großbritannien), Adolphe de Meyer, Robert Demachy, Pierre Dubreuil (Frankreich), Minya Diez-Dührkoop, Rudolph Dührkoop und Hugo Erfurth (Deutschland), Atelier d’Ora (Österreich) und Annie W. Brigman, Felix Benedict Herzog, Gertrude Käsebier, Clarence Hudson White (Amerika). www.mkg-hamburg.de