Ausstellung „Visionen und Wirklichkeit. Kunst für die Olympischen Spiele in München 1972“

24. August 2022 · Museen & Institutionen

Die Ausstellung „Visionen und Wirklichkeit. Kunst für die Olympischen Spiele in München 1972“ (29.6.-11.9.2022 Rathausgalerie Kunsthalle) ist Startpunkt einer Auseinandersetzung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München mit der Rolle von Kunst und Kultur in der Zukunft und ihrer gesellschaftlichen Relevanz. „Eine Gesellschaft muss die Kraft haben, auf kulturellem Gebiet auch einmal etwas ganz Außergewöhnliches und Riskantes zu wagen.“ (Hans-Jochen Vogel, Münchner OB bis 1972). Die von Elisabeth Hartung kuratierte Ausstellung macht diesen besonderen Spirit der Spiele erlebbar.

Während der interdisziplinären Konferenz am 9./10. September 2022 präsentieren Expert_innen unterschiedlicher Fachrichtungen Hintergründe und neue Forschungsergebnisse zu diesen verschiedenen Aspekten der Olympiakunst. Eine Publikation wird der Frage nachgehen, welche Rolle Kunst für heutige und zukünftige Gesellschaften spielen kann.

Erstmals nach 50 Jahren wird an das einmalige Konzept der Münchner Spiele erinnert, dessen Ziel es war, ein Gesamtkunstwerk aus Architektur, Design und Kunst für die Demokratie der Zukunft zu bauen. Zahlreiche Kunstwerke, Dokumente und Filme vermitteln einen umfassenden Überblick über die für die XX. Olympiade geplanten und realisierten Kunstwerke, die Spielstraße rund um den Olympiasee und das vielfältige Kunst- und Kulturprogramm, das die Spiele begleitete und Kunstgeschichte schrieb.

Entwürfe wegweisender Projekte junger amerikanischer Künstler wie Walter de Maria, Carl Andre oder Michael Heizer standen für einen neuen Kunstbegriff und markieren den Beginn der Land-Art. ZERO-Künstler wie Heinz Mack und Otto Piene realisierten mit der Wasserwolke und dem Regenbogen Projekte für die Olympische Landschaft, gewidmet den Elementen, der Zukunft und dem Miteinander. Eine Neuentdeckung sind Entwürfe von Gerhard Richter für die Schwimmhalle. Über 600 internationale bildende und darstellende Künstler_innen und Musiker_innen realisierten ein radikales, kritisches und partizipatives Programm entlang des Olympiasees unter der Intendanz von Werner Ruhnau. Neue Musik von Josef Anton Riedl, Morton Feldman, John Cage oder Karl-Heinz Stockhausen war im Rahmen des „Olympischen Sommers“ in der ganzen Stadt präsent. Die Großausstellung „Weltkulturen und Moderne Kunst“ im Haus der Kunst brach erstmals mit den traditionellen Vorstellungen von der naturgegebenen Vorherrschaft der abendländischen Kunst und begründete die moderne Museumspädagogik. Ansatzpunkte genug für Neuentdeckungen und Impulse für die gegenwärtige und zukünftige Rolle von Kunst, im öffentlichen Raum und als Teil der Gesellschaft. (HS)

Dazu in Band 12 erschienen:


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