Victor Brauner-Ausstellung in Paris
Das Musée d’Art Moderne de Paris widmet dem Surrealisten Victor Brauner (1903-1966) bis zum 10 Januar 2021 eine große monografische Ausstellung – zuletzt hatte es über diesen Künstler 1972 eine größere Werkschau in Paris gegeben. Brauner, aus einer jüdischen Familie in Rumänien stammend, kam 1930 nach Paris und schloss sich dort der Surrealistengruppe um André Breton an, der ihm auch die erste Einzelausstellung dort verschaffte. Als Brauner 1939 bei einer Schlägerei zwischen zwei Künstlern schlichtend eingreifen wollte, verlor er dabei ein Auge. Eigenartigerweise hatte er zuvor, um 1931, mehrere Werke geschaffen, in denen er sich selbst einäugig darstellt. In einer chronologisch angelegten Ausstellung mit etwa 150 Exponaten sind die künstlerische Entwicklung Victor Brauners und sein Lebensweg nachzuvollziehen. Die mythisch-traumhaften Hauptwerke entstanden Anfang der 1930er Jahre; später wird die Ikonografie politischer. 1940 musste Brauner vor der deutschen Besatzungsmacht in die Pyrenäen und die Alpen fliehen, kehrte später aber wieder nach Paris zurück. In dieser Zeit des Sichversteckens musste er sich mit ärmlichem Material begnügen – es entstehen Werke aus Wachs, Holz, gefundenen Steinen und in Kratztechnik. Im Spätwerk nimmt er dann Inspirationen aus der Volkskunst auf. 1959 nahm Victor Brauner an der Kasseler Documenta teil. https://www.mam.paris.fr
Dazu in Band 116 erschienen: