Venedig Biennale 2026: Florentina Holzinger vertritt Österreich

9. Januar 2025 · default

Der Österreichische Pavillon bei der 61. Kunstbiennale in Venedig, die 2026 stattfindet, wird von österreichischen Performance-Künstlerin Florentina Holzinger gestaltet.

Noch bevor die nächste Regierung in Österreich entschieden ist, gab der noch amtierende Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) jetzt die Entscheidung für den Österreich-Beitrag der 61. Venedig Biennale 2026 bekannt: Florentina Holzinger, 1986 in Wien geborene Choreographin mit Freude an spektakulären Projekten, in denen sie Hochkultur mit Entertainment gerne provokant vermischt. Vorgeschlagen wurde ihr Beitrag von der in Berlin am Gropius Bau tätigen Performance-Kuratorin Nora-Swantje Almes.

54 Vorschläge waren eingereicht worden, fünf wählte die unabhängige Jury in eine Shortlist und entschied sich dann einstimmig für Holzingers Projekt „Seaworld Venice“. „Wasser in Bezug auf Körper“ wird ihr Thema sein, wie sie auf der Pressekonferenz am 09. Januar erklärte, „die Menschen werden nass werden.“ Denn sie will in partizipatorischen Aktionen ihren Beitrag vom Pavillon bis in die Lagune ausweiten. 600.000 Euro budgetiert die Republik Österreich dafür – ein Beitrag und eine Entscheidung, die in den nächsten Tagen vertraglich rechtsverbindlich werden. Woran eine nächste Regierung kaum etwas ändern wird können, wie Kogler betont.

Aber wie wird Holzinger mit einer dann wohlmöglichen rechten Regierung umgehen? „Das ist eine Verantwortung, die ich zu nutzen weiß.“ Sie nennt es „eine enorm coole Situation, mit einer radikal feministischen Situation 2026 Österreich zu vertreten. Ich suche und liebe Kommunikation und Konfrontation“. Und schließt mit der Aussicht: „Ich werde alle zum Tauchgang einladen.“ Vizekanzler Kogler: „Möglicherweise brauchen wir genau diese Art von Kunst in dem nächsten Jahr noch viel mehr als jetzt.“

Holzinger wird für ihren Biennale-Beitrag neben der Performance-Kuratorin Nora-Swantje Almes mit einem Team aus Performer*innen, Musiker*innen, Stunt-Korrdinator*innen und Produzent*innen zusammenarbeiten. Ihre Projekte stoßen nicht selten auch auf Kritik insbesondere aus konservativeren Kreisen, so zuletzt ihre Oper „Sancta”. Kulturminister Kogler ist von ihrer Ernennung überzeugt: „Florentina Holzinger ist völlig zurecht eine der renommiertesten österreichischen Künstlerinnen der Gegenwart. Ihr innovatives Projekt für Venedig beschreitet neue Wege und wird sich in die erfolgreichen österreichischen Beiträge bei der Biennale der letzten Jahre einreihen – davon bin ich überzeugt. […] Ich danke der Jury für ihre Arbeit und die eindeutige Empfehlung für dieses spannende Projekt und wünsche dem Team gutes Gelingen.” (SBV)


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