UN-Ordnungsamt
Der Siegburger Künstler Hermann-Josef Hack führt seit Jahren kontinuierlich Aktionen im öffentlichen Raum und am Rande politischer Gipfeltreffen und Konferenzen durch, um auf das Schicksal von Klimaflüchtlingen aufmerksam zu machen. Unlängst zeigte er zu diesem Thema eine große Zelt-Installation in der Kölner Kunststation St. Peter (s. „Kunstforum“ Bd. 231, S. 278). Als Dozent an der Leuphana-Universität Lüneburg hat er nun zusammen mit seinen Studierenden in der Lüneburger Innenstadt Wohnraum für Klimaflüchtlinge requiriert. Uniformiert als Mitarbeiter eines fiktiven „UN-Ordnungsamtes“ forderten Hack und seine Mitstreiter die Passanten auf, privaten Wohnraum für Menschen zur Verfügung zu stellen, die aufgrund der Klimakatastrophe ihre Heimat verlassen müssen. Dabei fanden sie „durchaus auch viel Zustimmung für die soziale Unterstützung der Opfer unserer Klimapolitik“, aber „es zeigte sich auch, dass viele mit dem Begriff Klimaflüchtling gar nichts anfangen konnten.“ Deswegen können solche politisch motivierten Kunstaktionen durchaus der öffentlichen Bewusstseinsbildung dienlich sein. www.hermann-josef-hack.gekko.de