Ukrainischer Kulturminister zurück getreten
Olexander Tkatschenko ist als Kulturminister der Ukraine zurück getreten. Zuvor hatte Präsident Selenskyj ihn kritisiert, dass er umgerechnet rund 12 Mill. Euro für ein neues nationales Museum ausgeben wollte. Dieses Museum soll nach dem Willen Tkatschenkos an die Opfer erinnern, die in der Zeit des stalinistischen Terrors Anfang der 1930er Jahre in der Ukraine durch eine Hungernot zu Tode kamen („Holodomor“).
Selenskyj hingegen ist der Ansicht, „in Kriegszeiten wie diesen“ müsse „die Hauptaufmerksamkeit des Staates, und damit auch der staatlichen Ressourcen, auf die Verteidigung entfallen“. Nach 17 Monaten Angriffskrieg habe „die Bevölkerung Verständnis dafür, dass an nicht dringend notwendigen Dingen derzeit gespart werden müsse“. Tkatschenko hingegen hält unter den aktuellen Umständen Kultur für „nicht weniger wichtig“ als Drohnen. Ein anderer Streitpunkt war auch die Filmförderung. Allerdings – so berichtete die „taz-die tageszeitung“ – hatten „Tkatschenkos angekündigte Projekte… auch in der Öffentlichkeit empörte Reaktionen ausgelöst. Im Juni war auf der Webseite der Regierung eine Petition mit 25.000 Unterschriften veröffentlicht worden, in der der Rücktritt von Tkatschenko gefordert wurde“.