Türkei steigt aus EU-Kulturprogramm aus
Die Türkei stieg aus dem EU-Kulturprogramm „Kreatives Europa“ aus. Damit erhält die türkische Kunstszene ab 2017 keine Fördergelder der EU mehr. Betroffen sind Künstlerprojekte und Galerien in Istanbul, die bis vor kurzem über dieses Kulturprogramm von Kulturfonds und Stiftungen unterstützt wurden – einige musste bereits ihre Arbeit einstellen. Der regierungsnahen türkischen Presse ist als Begründung zu entnehmen, das ebenfalls von der EU geförderte Musikprojekt „Aghet“ habe die Massaker an den Armeniern 1915/16 im Osmanischen Reich thematisiert. Die türkische Regierung hatte in den vergangenen Monaten wegen einer entsprechenden Resolution des Deutschen Bundestages, in der von „Völkermord“ an den Armeniern die Rede ist, auch deutsche Politiker wie Cem Özdemir massiv angegriffen. Eine Sprecherin der EU-Kommission erklärte: „Wir bedauern die Entscheidung der Türkei und die Tatsache, dass türkischen Künstlern in Zukunft Chancen entgehen, mit Projekten in der EU zu kooperieren“.