Trump-Strafzölle verteuern Serra-Skulptur
Alexander von Berswordt-Wallrabe gründete 1969 die Bochumer Galerie M als ein Forum Neue Konkrete Kunst, Fotografie, Film und Video. Seit 1976 arbeitet er mit dem US-Bildhauer Richard Serra (Jahrgang 1939) zusammen, der in jenen Jahren anfing, großformatige begehbare Skulpturen aus Stahl zu konzipieren. Der Galerist vertritt Serra bis heute in Europa; eine seiner Skulpturen kaufte die Stadt Bochum für den Bahnhofsvorplatz an, eine andere, zuerst auf der Documenta 1972 in Kassel ausgestellt, gehört heute der Ruhr-Universität Bochum. Eine weitere wichtige, 13 m breite Stahlskulptur steht in Dillingen/Saar. Durch die Ankündigung des US-Präsidenten Donald Trump, Strafzölle in Höhe von 25 Prozent auf Stahlimporte aus Europa zu erheben, sehen sich jedoch nun auch der Galerist und der Künstler zu Unrecht abgestraft: die Trump-Zölle gelten nämlich auch für Kunstwerke aus Stahl. Viele der Skulpturen werden aus technischen Gründen in Europa produziert, weil amerikanische Walzwerke gar keine Stahlplatten mit 5 m Breite herstellen oder mit Schmiedeobjekten, die 90 Tonnen wiegen, umgehen könnten, so von Berswordt-Wallrabe, sondern nur zwei Betriebe in Deutschland und Frankreich. So würden sich mithin bei der Einfuhr einer Serra-Skulptur in dessen Heimatland die Herstellungskosten absurderweise um 25 Prozent verteuern, beklagte sich der Galerist über die engstirnige Handelskrieg-Politik des US-Präsidenten. www.m-bochum.de