Triegel-Altar darf in Naumburger Dom zurück
Im Bildersturm von 1541 wurde die Mitteltafel eines Altarbildes von Lukas Cranach d.Ä. zerstört. Der Maler Michael Triegel wagte eine Annäherung an jenen Mittelteil des Triptychons im Naumburger Dom und schuf eine Marienszene im figurativen Stil des 21. Jh. Das Werk wurde auch im Naumburger Dom ausgestellt, doch dem deutsche Icomos-Nationalkomitee des Internationalen Rates für Denkmalpflege missfiel dies:
Die Darstellung sei „zu modern“ geraten, zudem beinträchtige der Triegel-Cranach-Altar die Blickbeziehungen im Westchor. Die UNESCO folgte dieser Argumentation. Das Bild wurde daraufhin im Dezember 2022 entfernt. Es war anschließend im Diözesanmuseum Paderborn und im Stift Klosterneuburg bei Wien zu sehen, darf aber nunmehr in den Naumburger Dom zurück kehren. Von einem „Irrtum der Denkmalschützer“ sprach die „Berliner Zeitung“, denn mittlerweile gab das UNESCO-Zentrum in Paris grünes Licht, das Werk zumindest bis 2025 wieder im Westchor der Kathedrale auszustellen. Fazit: „Michael Triegel und seine Auftraggeber hoffen, der groteske Streit sei nun beendet“.
