Treppe der Gefühle - 10 Jahre Projekt „Scala“
In Wuppertal-Ostersbaum befindet sich eine einzigartige Ansammlung unterschiedlicher Treppenanlagen. Diese Treppen verbinden den Höhenrücken mit der Innenstadt in der Talsohle. Eine von ihnen heißt „Holsteiner Treppe“ und wurde im Rahmen eines Partizipations-Projekts 2006 der Bonner Elisabeth Montag Stiftung bemalt: der Düsseldorfer Künstler Horst Gläsker verwandelte die 112 Stufen in eine „Treppe der Gefühle“. Jede Stufe malte er in einer anderen Farbe aus und versah sie mit einem Wort, das ein Gefühl ausdrückt: „Güte“, „Tiefe“, „Würde“ oder „Klärung“. Horst Gläsker: „Durch Farbe und präzise Wörter wird eine poetische Logik in Gang gesetzt, die die Sinne öffnet und die gesamte Situation erneuert und aufwertet. Beim Steigen zeigt sich sehr schnell die körperliche und seelische Konstitution. So wird die Treppe zu einer Metapher für das Menschsein.“ Ursprünglich war diese Bemalung nur als temporäre Aktion gedacht. Nach dem Ende des Projekts entfernte man die Farbe, doch eine Bürgerinitiative setzte sich dann für einen dauerhaften Verbleib der Bemalung ein, die Gläsker schließlich 2008 erneut vornahm. Nach wie vor erfreut sich das Kunstwerk bei den Anwohnern großer Beliebtheit, doch da die Farbe durch Witterungseinflüsse inzwischen arg verblichen ist, nimmt der Künstler nun zum 10jährigen Jubiläum seiner „Scala“ im Juni/August 2015 eine farbliche Auffrischung vor.