Thomas Hirschhorn in der Villa Stuck

4. Oktober 2018 · Museen & Institutionen

Das Münchener Museum Villa Stuck feiert in diesem Jahr ihr 50jähriges Bestehen als Ausstellungshaus. Aus diesem Anlass zeigt der Bildhauer Thomas Hirschhorn unter dem Titel „Never Give Up The Spot“ vom 19. Oktober 2018 bis zum 3. Februar 2019 „eine riesige Ruinenlandschaft, welche sich über alle drei Stockwerke des Neuen Atelierbaus der Villa Stuck erstreckt und diese zu einem Raum verbindet. Der Titel der neuen Arbeit ist gleichzeitig Programm“, denn er bedeutet für den Künstler: „Die Position halten, den Standort halten, nie den Standort aufgeben, nie die Position verlassen“, oder, in anderen Worten: „vor Ort sein und am Ort durchhalten.“ In der altmeisterlichen Malerei des 16. Jh. war die Ruine lediglich Staffage, also Beiwerk innerhalb eines Landschaftsmotivs. Doch später ging der Symbolgehalt klassischer Ruinendarstellungen über die Wiedergabe der äusserlichen Wirklichkeit hinaus. Das Ruinen-Motiv galt dann nämlich zugleich als Parabel auf Verfall und Vergänglichkeit. Im 18. Jh., also im Zeitalter der Aufklärung, ist sogar eine semantischen Doppeldeutigkeit festzustellen: Neben dem Vergangenen und Verfallenen repräsentiert die Ruine zugleich einen aufklärerischen Zukunftsoptimismus mit dem Willen der Überwindung von Vergangenheit. Auch für Thomas Hirschhorn geht es hier nicht nur um eine „Ästhetik der Zerstörung“, sondern ähnlich wie bei den altmeisterlichen Vorläufern um eine Mehrdeutigkeit – er beschreibt seine Installation als „umgedrehtes Potemkinsches Dorf“. http://www.villastuck.de

Dazu in Band 251 erschienen:

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Dazu in Band 214 erschienen:

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