The world is created by Neighbourhood – die Manifesta 16 Ruhr eröffnet am 21.06.2026 im Ruhrgebiet

Nicht zufällig fand die heutige Auftakt-Pressekonferenz der Manifesta 16 Ruhr, die vom 21.6. – 4.10. 2026 im gesamten Ruhrgebiet angesiedelt ist, im ChorForum Essen, einem ehemaligen Kirchenraum, statt.
Nach einer Begrüßung von Hedwig Fijen, Direktorin und Dr. Dudda, Präsident der Manifesta 16, der die urbanen Visionen des Ruhrgebiets hervorhob und gar von einer „weltverändernden Kraft“ der Manifesta sprach, stellte Josep Bohigas, der erste Creative Mediator, wie die kreativen Köpfe der Manifesta unter Vermeidung des Begriffs „Kurator“ genannt werden, sein urbanistisches Forschungskonzept „Dies ist keine Kirche“ vor. Dabei geht es in drei Schritten (listening – mapping – understanding) zunächst darum, die Region „Metropole Ruhr“, die als eine polyzentrische Region im Wandel begriffen wird, zu untersuchen und zu verstehen. Der Fokus liegt darauf, die Nachkriegsarchitektur der Kirchenbauten, von denen derzeit und in den nächsten Jahren über 50% leer stehen werden, in spaces of worship zu transformieren, sie zu Orten der Begegnung und des künstlerischen Austauschs zu machen. Das Potenzial von Kirchen als Orte der Gemeinschaft ist also ein wichtiger Aspekt, welcher bei der Schaffung öffentlicher Räume zur Förderung des sozialen Zusammenhalts eine Rolle spielt. Aber wie können Nachbarschaften dynamischer gestaltet werden? Das urbane Gefüge soll nach dem „Prinzip der kurzen Wege“ neu strukturiert werden – ein zukunftsweisendes Plädoyer für eine Neubetrachtung unserer Teilhabe an der Stadt.
Im nächsten Schritt wird nun von einer Jury der/die zweite Creative Mediator für die Manifesta gewählt und von ihm/ihr die Künstler*innenliste zusammengestellt. Darüber hinaus wird es im Sommer 2025 einen offenen Aufruf an regionale soziale und kulturelle Akteur*innen geben, sich an der Umgestaltung von Nachbarschaften im Rahmen des Programms der Manifesta 16 Ruhr zu beteiligen.