The Armory Show 2016 - gute Verkäufe, verschärfte Konkurrenz
Die The Armory Show behauptete sich auch jetzt wieder als Flaggschiff der New Yorker Frühjahrsmessen, nicht zuletzt wegen der Teilnehmerzahl von 200 Galerien und des Besuchs zahlreicher prominenter Sammler und Museumsdirektoren. Die Berliner Galerie Dittrich und Schlechtriem meldete einen Ausverkauf von Werken des Künstlers Julian Charrière, und auch die kubanische Habana Gallery hatte 60 Prozent ihrer mitgebrachten Arbeiten verkaufen können. Obwohl die Veranstaltung in den letzten Jahren ihr Erscheinungsbild verbesserte, sehen indessen viele Kritiker diese Veranstaltung trotz solcher Erfolgsmeldungen noch immer als Ausdruck einer traditionellen Kunstmesse mit einem beliebigen Nebeneinander unterschiedlichster Künstler an. Die Erwartungen an den neuen Armory-Leiter Benjamin Genocchio sind denn auch im kommenden Jahr entsprechend hoch. Als Konkurrenzveranstaltung immer stärker wird nämlich unterdessen von Jahr zu Jahr die Independent, die mit 40 teilnehmenden Galerien und Projekträumen zwar kleiner ist, mit ihrer offenen Struktur ohne feste Kojenwände jedoch eher als ein Messemodell der Zukunft gilt, auch wenn solche Experimente in Berlin bislang eher nur mäßig erfolgreich waren. Immerhin streckte die Independent in diesem Frühjahr auch ihre Fühler nach Europa aus mit einem Auftritt in Brüssel, zeitgleich zur Art Brussels. Kunst aus Afrika bildete 2016 nicht nur den Schwerpunkt des „Focus“-Programms auf The Armory Show im März, sondern auch noch auf einer zweiten Messe 1:54 Contemporary African Art Fair im Mai, als Parallelmesse zur Frieze Art Fair New York. Sich gegenüber dem US-Ableger der Londoner Frieze-Macher zu behaupten, ist für den Armory-Chef Genocchio die zweite große Herausforderung.