Tante Käthe und der Mexikaner

6. Oktober 2015 · Aktionen & Projekte

Off-Räume für die freie Kunstszene sind rar geworden im gentrifizierten Köln; für viele Künstler sind Ladenlokale in der Innenstadt inzwischen unbezahlbar. In der wenig anheimelnden Ebertplatzpasage tummeln sich allerdings noch einige Produzentengalerien und Künstlerinitiativen. “Bruch und Dallas” nennt sich eine dieser Initiativen, die von der Presse schon mal als “Trainingslager für die Subkultur” apostrophiert wurde. Ein paar Schritte weiter betreibt eine Gruppe um die Künstler Gerd Mies und Michael Nowottny den Projektraum “Labor”. Bis zum 17. Oktober 2015 zeigen dort derzeit Carola Willbrand und Mark Met die Ausstellung “Der schmutzige Mexikaner trfft meine Tante Käthe”. Mark Met spielt mit den “Männertypen” seiner Jugend: wer sich damals als Siebzehnjähriger im Kino einen Clint Eastwood-Western anschaute, der kam hinterher breitbeinig im Cowboygang aus eben jenem Kino herausgestapft. In jenen Western waren die Bösewichter oft klischeehaft kostümierte unrasierte Mexikaner, und die Erinnerung an diese Filme sind eine Inspirationsquelle für die Zeichnungen von Mark Met. Bei “Tante Käthe” handelt es sich um Carola Willbrands Tante, die Malerin Käthe Schmitz-Imhoff (1893-1985): sie war die erste Frau, die an der Düsseldorfer Kunstakademie studieren durfte (in der Klasse von Heinrich Nauen). Willbrands Skulpturen bestehen aus Kleidungsstücken aus ihrem sozialen Umfeld: Die Arbeiten haben “immer mit den Personen, die die Kleidungsstücke trugen, zu tun. In den letzten 10 Jahren porträtier(t)e ich ‘meine Künstlerinen’, die mit denen ich aufwuchs, die die mir begegneten, die mich prägten”, erklärt Carola Willbrand dazu. www.labor-ebertplatz.de


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