Streit um die Stiftung Preußischer Kulturbesitz

12. August 2020 · Kulturpolitik

Streit um die Zukunft der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK): „Doppelstrukturen, mangelnde Transparenz, unklare Entscheidungswege“ monierte der Wissenschaftsrat und empfahl eine Aufteilung der Stiftung in vier selbstständige Einzelbereiche. In ihrer jetzigen Form als Dachorganisation für die Staatlichen Museen zu Berlin, die Staatsbibliothek zu Berlin, das Geheime Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, das Ibero-Amerikanische Institut und das Staatliche Institut für Musikforschung mit 15 Sammlungen an 19 Standorten sei die Stiftung zu schwerfällig. Prompt regte sich Widerstand gegen die Zerschlagungspläne: die „Museumsleiter kritisierten in einem offenen Brief, dass sie in den Reformprozess der SPK nicht genügend einbezogen würden“, meldete der „Tagesspiegel“. Aus Bayern meldete sich der Kunstminister Bernd Sibler zu Wort und warnte: „Man muss aufpassen, dass sich keine stillschweigende Verschiebung der Kompetenzen weg von den Ländern hin zum Bund ergibt“. Bund und Länder trugen die Stiftung bislang gemeinsam, und wenn die vier künftigen Organisationen „weitgehend beim Bund angesiedelt“ werden, sehen die bayerischen Kulturpolitiker das Föderalismus-Prinzip gefährdet. Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke) unterstützt unterdessen die Forderungen der Museumsdirektoren und fordert von den anderen Bundesländern, sie müssten beim anstehenden Reformprozess „mehr in die Verantwortung gehen“. Die „Berliner Zeitung“ zitiert ihn mit den Worten, „als einziges aller Bundesländer“ habe Berlin „seinen Beitrag zum Stiftungshaushalt nicht gedeckelt“ und könne deswegen immer wieder „Zusatzgelder zur Verfügung stellen.“ Der Wissenschaftsrat hat über die Finanzierung hingegen andere Vorstellungen und schlägt „dagegen vor, dass die anderen Länder sich aus Stiftungsrat und Finanzierung ausklinken“. Die „tageszeitung“ bilanziert nüchtern, „die Stiftung Preußischer Kulturbesitz ist als Weltmarke am Ende“ und orakelt: „Die Wette gilt, dass Monika Grütters die Reform in den drei bis fünf Jahren nicht durchkriegt, von denen sie jetzt sprach.“ https://www.preussischer-kulturbesitz.de/

Dazu in Band 127 erschienen:


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