Stéphane Mandelbaum im MMK Frankfurt

Vom 14. April bis zum 30. Oktober 2022 zeigt das MMK Frankfurt/Main in seiner Tower-Dependance eine Ausstellung mit Arbeiten von Stéphane Mandelbaum. „Getragen von Faszination wie Verachtung fertigt Stéphane Mandelbaum (1961–1986) in einer kurzen Schaffenszeit von nur zehn Jahren Hunderte Porträts von Arthur Rimbaud, Pier Paolo Pasolini, Francis Bacon, Pierre Goldman, seinem Großvater Szulim und Vater Arié Mandelbaum, aber auch von nationalsozialistischen Verbrechern wie Joseph Goebbels oder Ernst Röhm an. Mit Kugelschreiber, Ölfarbe, Blei- oder Buntstift, klein und vereinzelt oder überlebensgroß, mit Kritzeleien, Texten auf Französisch, Jiddisch, Italienisch oder Deutsch und collagierten Zeitungsausschnitten nähert sich Mandelbaum in zahlreichen Porträts den Charakteren an. Seine jüdische Herkunft, Belgiens Kolonialgeschichte, aber auch das Nachtleben und die Unterwelt Brüssels durchdringen immer tiefer sein Werk und bestimmen sein Leben. Stets getrieben von den Fragen: Woher komme ich und was kann ich sein?“ Gestorben ist er als 25jährger „unter dramatischen Umständen“. Man barg seine Leiche mit Schusswunden aus der Maas bei Namur. Er soll in den Diebstahl eines Modgliani-Gemäldes verwickelt gewesen sein: „Möglicherweise bekam Mandelbaum Streit mit dem Rest seiner Bande, wonach diese entschied, ihn loswerden zu wollen.“ http://www.mmk.art
Dazu in Band 258 erschienen: