Start der Ausstellung „Michael Jackson: On the Wall” in Bonn
Heute startet in der Bundeskunsthalle die Ausstellung „Michael Jackson: On the Wall“ – ein Zusammentragen von zeitgenössischen Kunstwerken von Jordan Wolfson bis Andy Warhol, die vom sogenannten King of Pop beeinflusst worden sind. Im Fokus der Schau stehe damit das „Phänomen Jackson“, nicht der Künstler an sich. Und dennoch stellt sich die Frage, ob der Zeitpunkt einer Stilisierung des Sängers als allumfassende Inspirationsfigur nicht hätte besser sein können.
Erst kürzlich sorgte die ausgestrahlte HBO-Dokumentation „Leaving Neverland“ für eine erneute öffentliche Wahrnehmung der bereits vorliegenden Missbrauchsvorwürfe. Doch sei dies kein Grund, Bilder oder einzelne Werke der mit der National Portrait Gallery und in Kooperation mit dem Michael Jackson Estate entwickelten Ausstellung zu streichen, erklärt Rein Wolfs, Intendant der Bundeskunsthalle, im Interview mit der FAZ: „Die Debatte werden wir anders thematisieren, nämlich textuell und diskursiv, um unsere Haltung dazu klar zu machen. Es wird Podiumsdiskussionen geben und Live Speaker, also Ansprechpartnerinnen und -partner direkt in der Ausstellung, die das Gespräch mit den Besuchern suchen.“
Die Ausstellung möchte Raum für kritische Positionen geben, so die Kunsthalle. Kunsthistorische Bezüge sollen keine bloße Verherrlichung, sondern eben auch eine Ironisierung des Hypes anstoßen. Ob diese Mehrdeutigkeit funktioniert, scheint letztlich jedoch dem Interpretationsspielraum der Besucherinnen und Besucher zu obliegen. Die Ausstellung ist in der Bundeskunsthalle bis zum 14. Juli 2019 zu sehen. Mehr Infos unter: bundeskunsthalle.de/ausstellungen/michael-jackson-on-the-wall.html
Dazu in Band 191 erschienen:
Dazu in Band 134 erschienen:
Dazu in Band 220 erschienen: