Stadtvermessungen in Osnabrück

Wie lässt sich vertraut geglaubter städtischer Raum neu erleben? Welche Perspektiven eröffnen sich durch ungeahnte künstlerische Interventionen? Diesen Fragen geht das partizipatorische Kunstprojekt „Tangency 2015 – Stadtvermessungen“ vom 29.8.-5.9.2015 in Osnabrück nach,. Es wird nun schon zum zweiten Mal von Dirk Manzke betreut, Professor für Städtebau und Freiraumplanung an der Hochschule Osnabrück sowie Elisabeth Lumme, freie Kuratorin und Kulturmanagerin. Eingeladen sind Kati Gausmann, Cheryl Pope und Yukihiro Tagushi. Alle drei Künstler setzen auf performative Aktionen und ein für Osnabrück neuartiges „Mapping the City“. Kati Gausmann arbeitet prozessorientiert und fragt nach dem Zusammenhang von Bewegung, Rhythmus und Handlung als formgebenden Prinzipien. Bei ihrer Performance „aha“ wird Kati Gausmann in Osnabrück den die Stadt durchquerenden Fluss „Hase“ zeichnerisch auf das städtische Umfeld übertragen. Nach maßstabsgetreuen Berechnungen ist eine fiktive Karte entstanden, die die Grundlage der Intervention ist. Cheryl Pope spürt mit Blattgold “in Osnabrück ebenso den Spuren der Zeit wie den Fragen von Identität und Tradition sowie dem Verhältnis von privatem und öffentlichem Raum nach. Ausgehend von historischen Web- oder Stickmustern aus Deutschland, überzieht sie markante örtliche Situationen auf der Hasestraße – wie öffentliche Plätze, Gehwege oder Arkaden – mit einem feinen, fast unsichtbaren Geflecht aus hauchdünner Goldfolie, das sich wie ein textiles Gewebe über die Bepflasterung legt.” Der japanische Künstler Yukihiro Tagushi lässt sich durch immer neu zu arrangierende Fundstücke vor Ort inspirieren. “Seine Installationen und räumlichen Interventionen entstehen spontan und sind in steter Veränderung begriffen, die er in Sequenzen fotografiert und später per Stop-Motion-Technik filmisch weiterverarbeitet. Nahezu spielerisch weitet sich der Blick auf Architektur und Möglichkeiten urbanen Lebens.” www.tangency.de