Stadt Köln beschließt Brücke durch Lutz Fritschs „Standortmitte"

8. Dezember 2023 · Kulturpolitik

Bereits seit dem Frühjahr kämpft der Kölner Künstler Lutz Fritsch für den erhalt seiner Installation „Standortmitte”. Nun hat die Stadt Köln trotz Einwänden des Künstlers beschlossen eine Brücke über den Verteilerkreis im Kölner Süden, wo ein Teil des Kunstwerks steht, zu bauen.

2008 errichtete Lutz Fritsch die städteverbindende Installation, bestehend aus zwei 50 Meter hohen roten Stelen. Eine steht im Bonner Norden. Die zweite am anderen Ende der Autobahn 555 im Kölner Süden auf besagtem Kreisverkehr. Die zwischen 1928 und 1932 entstandene Autobahn ist die älteste deutsche Autobahn und endet jeweils in einem Kreisverkehr, in den Fritsch die Stelen wie Pins auf einer Landkarte gesteckt hat, um die Distanz und die Strecke räumlich zu vermessen. Es heißt, vertraglich sei zwischen der Stadt Köln und dem Künstler vereinbart, dass die Skulptur mitsamt dem Verteilerkreis unantastbar sei. Ungeachtet dessen beschloß die Stadt Köln nun eine Brücke für die Straßenbahn quer über den Verteilerkreis, wenige Meter neben der Skulptur. Damit ist für Fritsch die Gesamtwirkung seines Kunstwerks zerstört: „Der Rat der Stadt Köln hat gestern, 7.12.2023 die Brücke über den Verteilerkreis beschlossen! Das Kunstwerk ‘Standortmitte’ mit dem Verteilerkreis, das offene Entree in die Stadt wird zerstört. Ein Skandal!” schrieb er auf seinem Instagram-Kanal.

Dazu in Band 284 erschienen:


WEITERE NACHRICHTEN

DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN
KUNSTFORUM Probe lesen

„KUNSTFORUM ist ein Magazin, das so gut wie jedes Thema, das wichtig ist, beackert hat, und es ist so umfangreich, dass ich manchmal noch einmal in Heften von vor zehn Jahren schaue, und nicht selten erweist sich Kunstforum als eine Fundgrube…“ – Kasper König

Jetzt nur noch kurz bestätigen...

Wir freuen uns über Ihr Interesse am KUNSTFORUM Newsletter! Sie haben nun eine E-Mail an die von Ihnen angegebene Adresse bekommen, bitte bestätigen Sie Ihre Anmeldung über den Link!

OK
BIENNALE
GUIDE 2024
JETZT
BESTELLEN