Skulptur Projekte Münster: Kooperation mit Marl
Die Skulptur Projekte Münster (10. Juni 2017 bis 1. Oktober 2017) erweitern ihr Aktionsfeld über das Stadtgebiet hinaus und gehen eine Kooperation mit dem Glaskastenmuseum Marl ein: „Die nordrhein-westfälische Stadt Marl mit 85.000 Einwohnern gehört sowohl zum Regierungsbezirk Münster als auch zum Ruhrgebiet. Anders als die kontinuierlich gewachsene Universitäts- und Kaufmannsstadt Münster mit ihren gut 300.000 Einwohnern entstand Marl durch den Zusammenschluss ehemaliger Dörfer mit den Siedlungen der Bergarbeiter und der Chemiebeschäftigten.“ Aufgrund dieser Entwicklung hat Marl aber kein historisches Zentrum, sowie Münster mit seinem Prinzipalmarkt. Dafür verfügt Marl über Bausubstanz als „als innovatives Beispiel deutscher Nachkriegsmoderne heute unter Denkmalschutz und repräsentiert somit eine Epoche, die man in der nach historischem Vorbild wiederaufgebauten Stadt Münster nahezu vergeblich sucht.“ So werden denn im Rahmen des Skulpturenprojekts auch die „nach dem Zweiten Weltkrieg von beiden Städten gewählten Identitäten, Wiederaufbau und Kontinuität in Münster, radikaler Gestus in Marl“ reflektiert. Diskutiert werden derzeit die Möglichkeiten eines temporären Skulpturentauschs zwischen den beiden Städten und die Einladung von Künstlern, die in beiden Städten arbeiten wollen. Zudem plant der Glaskasten Marl „eine Ausstellung mit Modellen aus dem eigenen und aus dem Archiv der Skulptur Projekte“. Für den 13. bis 15. September 2017 wird ein Symposion zu der Frage vorbereitet, „ob und unter welchen Bedingungen Skulpturen, Mahnmale und Denkmäler im öffentlichen Raum ihre Berechtigung verlieren“.
Dazu in Band 185 erschienen: