Skalp-Forschung

16. Januar 2015 · Museen & Institutionen

Im früheren Radebeuler Wohnhaus des Schriftstellers Karl May („Villa Shatterhand“) befindet sich heute das Karl May-Museum. Zu seiner ethnologischen Sammlung gehört ein Indianer-Skalp, den Frank Patty, der erste Direktor des Museums, 1904 den Ojibwa-Indianern abgekauft hatte. Der Preis dafür betrug damals 1.100 Dollar und drei Flaschen Schnaps. Seit einem Jahr fordern die Nachfahren des Stammes den Skalp nunmehr zurück. Museumsdirektorin Claudia Kaulfuß lehnte dies ab – der Skalp sei „rechtmäßig erworben“. Nach einem Briefwechsel, der von Seiten der Ojibwa-Nachfahren in zornigem Ton geführt wurde, einigte man sich schließlich auf ein „gemeinsames Forschungsprojekt“, das sowohl in Radebeul als auch in den USA durchgeführt werden soll. Kaulfuß hofft jetzt, sich ab Januar 2015 mit den Ojibwa-Vertretern auf einen „genauen Ablauf“ des Projekts verständigen zu können. www.karl-may-museum.de


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