Senator Lederer will Galerienstandort Berlin stärken

11. Februar 2020 · Galerien & Auktionshäuser

Es gäbe „keine Planungssicherheit“, ob der Hangar auf dem Tempelhofgelände auch 2020 für eine Kunstmesse zur Verfügung stünde. Mit dieser Begründung stieg kürzlich die Koelnmesse als Partner der Messe Art Berlin aus. „Die fehlende Unterstützung durch das Land beklagen aber nicht nur Gerald Böse, vorsitzender Geschäftsführer der Kölner Messe, und Daniel Hug, der als Direktor der Art Cologne das Engagement in Berlin einfädelte, sondern auch die hier ansässigen Galerien“, schrieb die „taz“. „Mangelnde Wirtschaftsförderung“ sei ein Wettbewerbsnachteil für den Berliner Kunsthandel, so beschwerten sich die örtlichen Galerien. Diese Kritik richtet sich vor allem an die Adresse von Ramona Pop, Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe. Denn einen solchen Wettbewerbsnachteil spüren die Berliner Galerien sehr deutlich z.B. bei einer kostenaufwändigen Teilnahme an internationalen Messen gegenüber dem Kunsthandel aus Österreich, der nämlich für solch einen Messeauftritt im Ausland aus dem Wiener Bundeskanzleramt einen staatlichen Zuschuss für seine Kosten bis zu 50 Prozent bekommt.

Des Galerienstandorts Berlin will sich daher nun verstärkt Ramona Pops Senatskollege Klaus Lederer annehmen, der für die Kultur zuständig ist. In Kooperation mit Pops Senatsverwaltung für Wirtschaft will Lederer das Gallery Weekend, das immer am letzten Aprilwochenende ausgerichtet wird, stärker in den Focus rücken, und zwar mit einem „Schwerpunkt Kunstmarkt und Distributionsentwicklung“. Doch auch die Art Week im Herbst möchte Lederer nicht nur erhalten, sondern sogar ausbauen, obwohl die Art Berlin „bis auf weiteres“ eingestellt wurde und jetzt nur die „Positions“ in Berlin als einzige Kunstmesse mit internationaler Ausstrahlung übrig bleibt. Allerdings ist Klaus Lederer realistisch genug, die terminliche Konkurrenz der großen Kunstmessen in London und Paris und der anderen Kunstmärkte in Chicago, Seoul, Wien und Istanbul für den Berliner Kunstherbst nicht zu ignorieren – eben wegen dieser zeitlichen Zusammenballung im Messekalender war ja seinerzeit die Art Cologne vom Herbsttermin aufs Frühjahr ausgewichen. Lederer setzt daher bei der Art Week lieber auf eine „große thematische Ausstellung“, um die Attraktivität dieser Kunstwoche zu erhalten. Ob er damit tatsächlich wieder jene 120.000 Besucher anlockt, die im vergangenen Jahr zur Art Week kamen, wird man sehen.


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