Sammlung Bührle: Evaluation zur Provenienzforschung
Die Zürcher Kunstgesellschaft, Trägerverein des Kunsthaus Zürich, ist für die Provenienzforschung zur Sammlung Bührle zuständig. Die Sammlung wird seit Oktober 2021 im neuen Chipperfield-Bau des Kunsthauses präsentiert. Auch Stadt und Kanton Zürich halten eine Überprüfung der bisherigen Provenienzforschung für notwendig. Das Konzept soll Prof. Felix Ullmann, Inhaber des Lehrstuhls für Staats- und Verwaltungsrecht sowie Rechtsetzungslehre an der Universität Zürich, umsetzen. „Er soll in einem ersten Schritt einen Runden Tisch organisieren, um den Einbezug relevanter, auch kritischer Stimmen bei der Vorbereitung der Evaluation sicherzustellen“, heißt es in einer Medienmitteilung. „Im Kunsthaus sollen keine Werke gezeigt werden, bei denen es substantiierte Hinweise gibt, dass es sich um NS-verfolgungsbedingt entzogene Kulturgüter handelt.“ Die Ergebnisse des Runden Tisches mit Vorschlägen von Mandaten für die fachliche Expertise werden für Anfang 2023 erwartet; im ersten Halbjahr 2024 ist dann mit einem Bericht zur Evaluation zu rechnen. Der Hintergrund: Emil Bührle (1890-1956) formte als Unternehmer die Werkzeugmaschinenfarbik in Oerlikon zu einem Rüstungskonzern; Hauptkunde war im Zweiten Weltkrieg das Deutsche Reich. 1936 begann er Kunst zu sammeln, bis 1945 baute er eine Sammlung mit 150 Werken auf. 13 davon wurden später als Raubkunst identifiziert. https://www.buehrle.ch/
Dazu in Band 153 erschienen: