Saarbrücken: Rücktritt im Stiftungsvorstand und Streit um Ministerin
Andrea Jahn gibt Ende April 2024 vorzeitig ihren Posten im Vorstand der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz auf. Eigentlich dauerte ihr Vertrag bis Juni 2025. Als Grund werden von Seiten des saarländischen Kulturministeriums „unterschiedliche Auffassungen über die Weiterentwicklung der Stiftung und ihrer Einrichtungen“ genannt.
Landeskulturministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) wünscht sich einen „neuen und selbstbewussten Umgang“ mit der Sammlung der Stiftung und eine stärkere „Vernetzung der Museen der Stiftung mit anderen Kulturorten im Saarland“. Ein Grund dürften auch die Querelen um die Absage einer Ausstellung der Künstlerin Candice Breitz im Saarlandmuseum sein, weil sie sich nicht ausreichend vom Terrorangriff der Hamas auf Israel distanziert habe. Die Saar-Grünen unterdessen fordern „Transparenz in der Breitz-Affäre“ und greifen die Ministerin an. Die Landesvorsitzende der Grünen, Jeanne Dillschneider, erklärte dazu: „Die Trennung von Andrea Jahn zeigt erneut die Überforderung der Ministerin Streichert-Clivot. Sie versucht damit, ihren Kopf zu retten und Ruhe in die Affäre zu bringen. Die Gründe für den Rücktritt sind offensichtlich vorgeschoben und unterstreichen die autoritäre und intransparente Vorgehensweise der Ministerin… Das Aussitzen der Affäre durch die Ministerin Streichert-Clivot funktioniert offensichtlich nicht. Es ist nun Aufgabe der Ministerpräsidentin, diesem unrühmlichen Kapitel der saarländischen Kulturpoltik ein Ende zu bereiten“.
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