Saarbrücken: Candice Breitz-Ausstellung abgesagt
Die Stiftung Saarländischer Kulturbesitz sagte eine Ausstellung von Candice Breitz, die im Frühjahr 2024 im Saarlandmuseum stattfinden sollte, ab. Wie die “Saarbrücker Zeitung” berichtet war das Thema der Ausstellung “Prostitution in Südafrika”, begründet wurde die Absage jedoch “mit kontroversen Äußerungen der Künstlerin im Kontext des Angriffskriegs der Hamas auf den Staat Israel”. Die Stiftung wolle “kein Podium” bieten für Positionen, die “sich nicht klar gegen den Terror der Hamas positionieren”.
In einem Video sei in Zusammenhang mit dem Staat Israel das Wort “Apartheit” gefallen. Dem widerspricht die 1972 in Johannesburg geborene Künstlerin, die seit 2003 in Berlin lebt und arbeitet in einem Brief an die TAZ (zitiert in der Zeitschrift Monopol); sie habe lediglich erwähnt, dass sie “unter der Apartheit” in Südafrika aufgewachsen sei. Ende Oktober schrieb Breitz auf ihrem Instagram Account, dass sie “das schreckliche Blutbad der Hamas unmissverständlich verurteile” und forderte zu einem sofortigen Waffenstillstand im Gaza-Streifen auf. Mit Candice Breitz ist erstmals auch eine jüdische Künstlerin von den Ausladungen und Absagen betroffen, die es in jüngster Zeit im Zusammenhang mit politischen Äußerungen gab, welche in Bezug auf den Krieg im Gaza-Streifen als antisemitisch gelesen wurden. Die Akademie der Künste und die Bundeszentrale für Politische Bildung hatten bereits eine für Dezember geplante Tagung mit dem Titel “we still need to talk”, zu der Breitz eingeladen hatte, abgesagt, da seitens der Teilnehmenden keine klare Positionierung gegen den Terror der Hamas erfolgt sei.
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