Russischer Kulturbetrieb international isoliert

Durch die Kriegspolitik Putins ist auch der russische Kulturbetrieb international isoliert: das Moskauer Bolschoi-Ballett wird keine Sommersaison im Londoner Royal Opera House durchführen, das Sibirische Staatsballett tritt nicht in Wolverhampton und Northhampton auf, und Valery Gergiev dirigiert nicht die Wiener Philharmoniker in der New Yorker Carnegie Hall. Die Europäische Rundfunkunion (EBU) hat Russland aus dem Eurovision Song Contest ausgeschlossen. In Düsseldorf finden im März 2022 keine Russischen Filmtage statt; das Filmmuseum plant stattdessen eine Solidaritätsveranstaltung für die Ukraine. Die Rostocker Geschichtswerkstatt strich die Vernissage zu ihrer Ausstellung „Unerkannt durch Freundesland“. Abgesagt wurden auch Ausstellungen in Russland selbst: Das Garage Museum of Contemporary Art in Moskau brach die Vorbereitungen künftiger Projekte vorerst ab und verschob geplante Ausstellungen mit Anne Imhof und Heimo Zobernig. „Wir können nicht die Illusion von Normalität unterstützen, wenn solche Ereignisse stattfinden…Wir sehen uns als Teil einer größeren Welt, die nicht durch Krieg geteilt ist“, heißt es dazu seitens der Museumsleitung. Eine Ausstellung von Ragnar Kjartansson im GES-2 House of Culture wurde desgleichen vorzeitig abgebrochen. Die Künstler Emmanuel Bornstein und Wladimir Potapow verzichten von sich aus auf ihre Ausstellung im MIRA-Museum von Krasnojarsk.
Dazu in Band 163 erschienen: