Rücktritt: Chris Dercon verlässt Berliner Volksbühne
Chris Dercon ist als Intendant der Berliner Volksbühne zurück getreten. Der belgische Kurator und Theaterwissenschaftler war von 2002 bis 2011 Direktor des Haus der Kunst in München und von 2011 bis 2016 Leiter der Tate Gallery Modern Art in London, bevor er 2017 in Berlin als Nachfolger von Frank Castorf die Itendanz der Volksbühne übernahm. Von Anfang feindeten viele Protagonisten im Berliner Kulturbetrieb Dercon an und verdächtigten ihn, einen Systemwechsel vollziehen zu wollen, zu Lasten des tradierten Sprechttheaters und zu Lasten des Repertoire- und Ensembletheaters. Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke) betonte in einer offiziellen Erklärung, die persönlichen Schmähungen gegen Chris Dercon „aus Teilen der Stadt“ seien „inakzeptabel“ gewesen; solche Formen der Auseinandersetzung seien „unwürdig und entbehren jeder Kultur“. Allerdings werfen Kritiker auch Lederer vor, bei seinem Amtsantritt als Kultursenator nicht unbedingt ein Dercon-Fan gewesen zu seien. Der designierte Volksbühnen-Geschäftsführer Klaus Dörr betreut „bis auf weiteres“ kommissarisch den Aufgabenbereich des Intendanten. www.volksbuehne.berlin