ruangrupa leitet documenta 15
Erstmals wird die Kasseler Documenta nicht wie bisher von einer einzelnen Person, sondern von einem Kollektiv künstlerisch geleitet: die Generaldirektorin der documenta und Museum Fridericianum gGmbH folgte dem Vorschlag der Findungskommission und beauftragte das im Kern zehnköpfige Kollektiv ruangrupa aus Jakarta (Indonesien) mit der Durchführung der Documenta 15 (18. Juni bis 25. September 2022). Zu der Begründung dieser Entscheidung heißt es: „Wir ernennen ruangrupa, weil sie nachweislich in der Lage sind, vielfältige Zielgruppen – auch solche, die über ein reines Kunstpublikum hinausgehen – anzusprechen und lokales Engagement und Beteiligung herauszufordern. Ihr kuratorischer Ansatz fußt auf ein internationales Netzwerk von lokalen Community-basierten Kunstorganisationen. Wir sind gespannt, wie ruangrupa ein konkretes Projekt für und aus Kassel heraus entwickeln wird. In einer Zeit, in der innovative Kraft insbesondere von unabhängigen, gemeinschaftlich agierenden Organisationen ausgeht, erscheint es folgerichtig, diesem kollektiven Ansatz mit der documenta eine Plattform zu bieten.“ Die beiden Gruppenmitglieder Farid Rakun und Ade Darmawan erklärten dazu: „Wenn die documenta 1955 antrat, um Wunden des Krieges zu heilen, warum sollten wir nicht versuchen, mit der documenta 15 das Augenmerk auf heutige Verletzungen zu richten. Insbesondere solche, die ihren Ausgang im Kolonialismus, im Kapitalismus oder in patriarchalen Strukturen haben.“
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Dazu in Band 241 erschienen:
Dazu in Band 178 erschienen: