Rijksmuseum Amsterdam: Dramatische Einbußen im Ticketverkauf
Symptomatisch für die Einbußen im Museumswesen durch die Pandemie-Krise ist der Besucherrückgang im Amsterdamer Rijksmuseum: Wurden 2019 noch 2, 7 Mill. Eintrittskarten verkauft, so waren es im Corona-Jahr 2020 nur noch 675.000 Tickets. Das ist ein Rückgang um 75 Prozent und die niedrigste Besucherzahl seit 1964. Durch Reisebeschränkungen und Quarantänebestimmungen blieben vor allem Touristen aus dem Ausland der Grachtenmetropole fern. So betrat in der Pandemiezeit zu 64 Prozent nur noch Publikum aus den Niederlanden die Bildersäle; 26 Prozent kamen ausschließlich aus Amsterdam. Auch in Portugal wurde die Tourismusindustrie „auf das Niveau der 1990er Jahre zurück geworfen“, wie die „Badischen Neuesten Nachrichten“ meldeten. Eine wirtschaftliche Erholung auch in der Kulturindustrie werde Jahre dauern, prognostizieren Fachleute. Die „Sächsische Landesstelle für Museumswesen“ rät daher den Leitungsstäben in den Museen: „Entwickeln Sie neue digitale Formate, um mehr über Ihre Aktivitäten zum Erhalt und zur Erschließung unseres kulturellen Erbes mitzuteilen und mit Menschen, wenn auch nicht vor Ort, zu kommunizieren.“ Doch im Rijksmuseum wollen sich viele Rembrandts „Nachtwache“ im Original ansehen, und bei einem Eintrittspreis von derzeit 21 Euro oder 34 Euro mit zusätzlicher Grachtenfahrt sind für die Veranstalter virtuelle Rundgänge keine wirtschaftlich vernünftige Alternative, denn mit Videoaufnahmen oder Livestream-Events lassen sich nicht solche Umsätze erzielen wie vor Ort an der Museumskasse oder an der Anlegestelle der Ausflugsboote. http://www.rijksmuseum.nl