Restitutionen in Bayern undf Berlin

21. Juli 2017 · Museen & Institutionen

Die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen haben das Werk eines süddeutschen Meisters um 1530/40 mit dem Motiv „Die Auferweckung des Lazarus“ aus der Sammlung James von Bleichenröder an die Erbengemeinschaft restituiert. Es stammt aus dem Nachlass des preußischen Rittmeisters von Bleichenröder (1859-1937), Sohn eines Bankiers, dessen Privatbank unter Hitler unterging. Wegen ihrer jüdischen Herkunft verlor die Familie in der NS-Zeit ihre soziale Stellung, mehrere Mitglieder verloren ihr Leben im Holocaust. Der Erblasser James von Bleichenröder gilt daher als kollektiv verfolgt ab 1933. Das Gemälde wurde 1938 versteigert und dann von Hermann Göring gekauft, geriet dann 1961 in den Fundus der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Mit der Erbengemeinschaft vereinbarten die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, nach der Restitution das Werk anzukaufen. Insgesamt hat Bayern seit 1998 Kunstwerke restituiert, die sich nach den Statuten des Washingtoner Abkommens als NS-Raubkunst erwiesen. Auch die Berlinische Galerie nahm eine Restitution vor und gab den fünfteiligen Gemäldezyklus „Tempeltanz der Seele“ des Jugendstilkünstlers Fidus (bürgerlich Hugo Höppener,1868-1948) an die Australien lebenden Erben eines Sammlerehepaares zurück, um es dann für eine nicht genannte Summe zu erwerben. Meta und Richard Neuhäuser hatten den Werkkomplex 1910 für ihr Musikzimmer in Auftrag gegeben. Als die Familie ab 1933 wegen ihrer jüdischen Herkunft verfolgt wurde, nahm sich Richard Neuhäuser 1935 das Leben; die Tochter konnte 1937 nach Australien fliehen. www.pinakothek.de/bayerische-staatsgemaeldesammlungen


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