Restitution: Kunstmuseum Moritzburg kann Zeichnung behalten
Nachdem die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt die Zeichnung „Bauarbeiten” von Adolph von Menzel (1875) aus der ehemaligen privaten Kunstsammlung des Malers Max Liebermann restituiert hat, konnte sie die Arbeit gleichzeitig rechtmäßig erwerben.
Die Zeichnung kann daher weiterhin im Kunstmuseum Moritzburg in Halle verbleiben. Bis 1932 war das Blatt nachweislich im Besitz Liebermanns. 1936 gelangte es dann für 600 Reichsmark über die Hamburger Galerie Commeter in den Besitz des halleschen Kunstmuseums. Für den Zeitraum 1932-36 ist der Verbleib ungeklärt. Liebermann wurde als jüdischer Künstler schon vor 1933 von den Nationalsozialisten angefeindet; er starb 1935. Seine Witwe Martha Liebermann „starb im Jüdischen Krankenhaus in Berlin im März 1943, nachdem sie sich der angekündigten Deportation in das Konzentrationslager Theresienstadt durch Freitod zu entziehen suchte.” Die Beratende Kommission im Zusammenhang mit der Rückgabe NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturguts hatte eine Rückgabe der Zeichnung empfohlen. Das Museum einigte sich mit den Nachkommen der Liebermanns auf eine faire und rechtssichere Lösung: der Ankauf wurde durch die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt finanziert.
Dazu in Band 291 erschienen: