René Magritte im Centre Pompidou

23. Oktober 2016 · Museen & Institutionen

René Magritte, neben Paul Delvaux der wichtigste Vertreter des belgischen Surrealismus, hatte Ende der 1920er Jahre in Paris gelebt. Der Zeitraum 1926/27 gilt als Wendepunkt in Magrittes Biografie. In dieser Phase entstanden nämlich seine ersten surrealistischen Bilder. Nach dreijährigem Paris-Aufenthalt entschloss sich René Magritte 1930 jedoch zu einer Rückkehr nach Brüssel. Dafür gab es zwei Gründe: Zum einen musste der Galerist Camille Goemans wegen finanzieller Probleme seine Pariser Räume aufgeben, und Magritte hatte nun keinen Kunsthändler mehr, der ihn in Paris vertrat. Zum anderen erschien es ihm sinnvoller, den Kontakt zur Surrealistengruppe um André Breton fortan lieber aus größerer Distanz weiter zu pflegen. Die Surrealisten machten um das Jahr 1929 nämlich vor allem durch interne Zerwürfnisse von sich reden. Magrittes Verhältnis zu André Breton blieb über Jahre hinweg angespannt, denn als Breton 1947 in Paris eine große Surrealistenausstellung organisierte, verzichtete er bewusst auf einen Beitrag Magrittes. Zu jener Zeit, als René Magritte schon längst mit seiner akribisch-naturalistischen Malweise Anerkennung gefunden hatte, griff er zeitweise auf eine expressionistische und freier anmutende Formensprache zurück, die er selbst als „periode vache“ (Kuhperiode) bezeichnete. Er stellte diese Bilder 1948 in Paris aus – möglicherweise als provokant gemeinte Retourkutsche gegen Bretons kuratorische Eigensinnigkeit, und zugleich mit einem selbstironischen Reflex auf die (eigene) malerische Akuratesse seiner surrealistischen Bilder. Paris blieb auch weiterhin ein schwieriges Pflaster für den belgischen Maler – zuletzt waren vor 36 Jahren dort Bilder von ihm zu sehen. Jetzt richtet ihm das Centre Pompidou bis zum 31. Januar 2017 eine größere Werkschau aus. Im Frühjahr wird die Ausstellung dann auch in der Schirn Kunsthalle Frankfurt gezeigt. www.schirn.de


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