Regensburg: Vortrag über Nazi-Kunst
Bis zum 29.Oktober 2017 zeigt das Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg die Ausstellung „artige Kunst Kunst und Politik im Nationalsozialismus“. Dazu sind zwei Begleitveranstaltungen angekündigt. Der Kunsthistoriker PD Dr. Christian Fuhrmeister hält dort in Regensburg am 14. Sept. 2017 (19 Uhr) einen Vortrag „Warum sind Ausstellungen zur nationalsozialistischen Kunst wichtig?“ Er nennt als einen wesentlichen Grund „das Begutachten der Originale. Viele der Werke waren jahrzehntelang völlig unzugänglich weshalb die Forschung nur auf alte Reproduktionen aus der NS-Zeit angewiesen war. Dieser Umstand wurde indes nicht ausreichend reflektiert. Das hatte zur Folge, dass die kunsthistorische Literatur die schematischen, polarisierenden Sichtweisen des nationalsozialistischen ‘Betriebssystems Kunst’ oftmals schlicht fortschrieb. Angesichts der Originale wird jedoch die Uneinheitlichkeit und Widersprüchlichkeit der Werke der 1930er und 1940er Jahre viel besser – und teils auch erstmals überhaupt – nachvollziehbar. Insofern zeigt jede Ausstellung zur NS-Kunst nicht nur historische Artefakte, sondern wirft grundsätzliche Fragen zum disziplinären Selbstverständnis der Kunstgeschichte und zur kunsthistorischen Modell- und Kanonbildung auf. Damit steht explizit und implizit die gesamte Geschichte der Kunst im 20. Jahrhundert zur Debatte, zugespitzt auf die Frage, ob der Nationalsozialismus und seine Erscheinungsformen als Teil der Moderne gedacht werden müssen.“ Am 4. Oktober 2017 „widmet das Zentralinstitut für Kunstgeschichte dem Thema „,NS-Kunst‘ zeigen“ ein Kolloquium. Experten aus den Bereichen Geschichte, Kunstgeschichte und Museumsarbeit treffen sich und diskutieren über die Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Kunst in Forschung und Ausstellungspraxis.“ www.kunstforum.net