Refugees in a State Departement
„Wenn Sie nicht in Ihr Heimatland zurückkehren können und deshalb einen Asylantrag stellen möchten, kommen Sie bitte montags, dienstags, mittwochs oder donnerstags in der Zeit von 9.00 bis 12.30 Uhr und 13:30 Uhr bis 15:00 Uhr oder freitags von 09.00 Uhr bis 13.00 Uhr zur Zentralen Aufnahmeeinrichtung des Landes Berlin für Asylbewerber (ZAA)….“ informiert das Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales in korrektem Bürokratendeutsch auf der offiziellen städtischen Internetseite. Wie die Realität des Ankommens und Wartens vor der Zentralstelle tatsächlich aussieht, dokumentiert der Berliner Künstler Jens Ullrich seit Monaten: die Flüchtlinge harren in einer Art Niemandsland aus. Das Warten ist zermürbend, weil es in den meisten Fällen zu lange dauert und die Ungewissheit über den Ausgang des Verfahrens die Situation der Bedrückung noch verstärkt. In seinen Fotomontagen entwirft Ullrich neue Lebensräume, montiert Fotos von den Asylbewerbern in historische Aufnahmen von einer Fabrikantenvilla, die zum Verkauf steht. Bis zum 7. Februar 2016 ist die Foto-Installation auf dem Vorplatz des ZKM in Karlsruhe zu sehen.