Rassismus Vorwurf gegen den Kasseler Museumschef Martin Eberle
Martin Eberle, Direktor der Kasseler Museumslandschaft, die seit 2023 den Namen Hessen Kassel Heritage (HKH) führt, hat bereits im Oktober 2024 – wie er selber letzte Woche gegenüber der FAZ einräumte – seinen Kollegen David Zabel rassistisch beleidigt, indem er ihm auf die Frage, ob er zur nächsten Sitzung des Kulturbeirats kommen würde, antwortete: »Herr Zabel, ich sag jetzt mal was Rassistisches. Ich komme nicht, aber ich schicke meine Kollegin, und ich kann ihr ja sagen, dass sie sich Schuhcreme ins Gesicht schmieren soll, dann fühlen Sie sich bei Kulturbeiratssitzungen nicht so alleine.« Zabel ist seit 2023 Vorsitzender des Kulturbeirates der Stadt Kassel und engagiert sich seit einigen Jahren in verschiedenen Projekten rassismuskritisch. Er hatte Eberle vorgeschlagen, zu der Sitzung, zu der er nicht kommen könne doch seinen Diversitätsbeauftragten als Vertreter zu entsenden, was Eberle zum Anlass nahm, – vor mehreren Zeugen – diese rassistische Aussage zu tätigen. Bis jetzt blieb eine konkrete Reaktion aus. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, das laut Zabel durchaus informiert war, gab lediglich an, den Vorfall zu prüfen. Doch erst als Zabel Eberle am 2.2.2025 öffentlich einen “rassistischen Landgrafen” nannte und die HNA daraufhin in einer Verdrehung der Tatsachen die Rollen umschrieb, indem sie die Aussage auf eine Kritik an der kolonialen Vergangenheit des Bergparks Wilhelmshöhe bezog und Zabel dafür kritisiert, gelangte die ganze Angelegenheit in die Öffentlichkeit.
Mittlerweile wird der Vorfall vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst geprüft und rechtliche Schritte in Betracht gezogen. Kassels Oberbürgermeister Sven Schoeller (Grüne) bezeichnet die Aussage Eberles als “zutiefst rassistisch” und fordert einen Rücktritt des Museumschefs. Martin Eberle, der sich offiziell bei Zabel entschuldigt hat und von einer Aussage “im Affekt” spricht, ist allerdings derzeit krankgeschrieben.