Prinz von Preußen zieht Klage zurück
Georg Friedrich Prinz von Preußen werde „die Klagen in zwei Verfahren vor dem Verwaltungsgericht Potsdam zurückziehen“, meldete dpa. Der Chef des Hauses Hohenzollern verhandelte seit 2014 mit dem Bund sowie den Ländern Berlin und Brandenburg über die Rückgabe von 4.000 Kunstwerken, die in den Liegenschaften seiner Familie in der ehemaligen Sowjetischen Besatzungszone zwischen 1945 und 1949 ohne Gerichtsurteil und damit entschädigungslos enteignet wurden. Dabei geht es um einen Wert von 1,2 Mill. Euro. Die andere Klage betrifft das Inventar der Schlösser Rheinsberg und Cecilienhof in Potsdam. Die Gespräche stockten über längere Zeit wegen eines Streits um die Rolle von Kronprinz Wilhelm (1882-1951) gegenüber den Nationalsozialisten. Denn es ist festgelegt, dass kein Anspruch auf Entschädigung besteht, wenn dem NS-Regime Vorschub geleistet wurde. „Wie Zeitonline“ berichtete, räumt Georg Friedrich Prinz von Preußen inzwischen ein, es sei zwar „nicht eindeutig nachweisbar“, ob der Kronprinz seinerzeit den Nazis „Vorteile verschafft“ habe, er habe aber „ganz klar die Nähe zum NS-Regime gesucht“ und könne daher für das Haus Hohenzollern „nicht traditionsstiftend“ sein. Katrin Lange, Finanzministerin in Brandenburg, begrüßte die Entscheidung des Prinzen auf Klageverzicht. Dieser erklärte gegenüber der „Welt“, er wolle den Weg nun frei machen für eine „unbelastete Debatte“.
Dazu in Band 153 erschienen: