Preußen-Stiftung erhält Riefenstahl-Nachlass
Der Nachlass der Filmemacherin Leni Riefenstahl (1902-2003) geht an die Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Dies entschied Gisela Jahn, ehemalige Sekretärin und jetzige Alleinerbin Riefenstahls. Obwohl sie es schaffte, in der Nachkriegszeit lediglich als „Mitläuferin“ des NS-Regimes eingestuft zu werden, blieb Riefenstahl nach 1945 höchst umstritten wegen ihrer Einbindung in die NS-Filmpolitik und deren Propagandastrategien. Zu einem ihrer frühen Hauptwerke zählt der Film „Triumph des Willens“ über den Reichsparteitag der NSDAP 1934, der im Abspann Adolf Hitler als leitenden Produzenten erwähnt. Während ihre Fans sie später als „innovative Filmemacherin“ feierten, sahen ihre Kritiker jedoch auch noch in den Fotoreportagen der 1960er Jahre über das Volk der Nuba im Sudan Parellelen zur NS-Ästhetik der 1930er Jahre. Stiftungspräsident Hermann Parzinger ist sich der besonderen Verantwortung bewusst, das Erbe anzutreten, und damit eine „kritische Auseinandersetzung mit dieser streitbaren Person der Zeitgeschichte“ zu leisten: „Gerade auch die Rolle von Leni Riefenstahl im Nationalsozialismus wird bei der Aufarbeitung des Nachlasses von zentraler Bedeutung sein.“