Politik und Museen kritisieren Klebeaktionen

Klaus Lederer (Die Linke), Berliner Kultursenator, verurteilte die Klebeattacken in Museen als „verantwortungslos“ und „absurd“. Der Berliner „Tagesspiegel“ zitiert ihn mit den Worten: „Das Vorgehen ist dem Anliegen gegenüber so kontraproduktiv wie irgendwas… Künste eröffnen Möglichkeitsräume. Wenn wir gezwungen sind, Museen zu Hochsicherheitstrakten auszubauen, werden der Zugang und die Vermittlung erschwert“. Offensichtlich reichen die Sicherheitsstandards in den Museen nicht aus – sie wurden früher wegen möglichen Säureattentaten oder aus Schutz vor Einbruchdiebstahl verschärft; müssten nach Meinung von Ortrud Westheider, Direktorin des Museums Barberini in Potsdam, nunmehr wegen aktivistischer Übergriffe neu angepasst werden. „Die akute Bedrohung der wertvollen Gemälde durch die Attacken der Klimaaktivisten verschärft die Problematik, dass zu wenig Geld für Sicherheitspersonal vorhanden ist. Viele Museen verfügen nicht mehr über eigene Sicherheitskräfte, sondern haben diese Dienste ausgelagert. Das externe Personal ist oft nicht für den Museumsbetrieb geschult und häufig nur in einer Notbesetzung präsent“, stellte die FAZ-Frankfurter Allgemeine Zeitung fest. Kulturstaatsministerin Claudia Roth schrieb im Magazin „Focus“, Protest gehöre zwar zur Demokratie, aber solche Klebe-Attacken seien „keinesfalls Aktionsformen, die etwas bewirken, im Gegenteil. Damit werden Kunstschätze, die Teil unseres europäischen und weltweiten Kulturerbes sind, angegriffen… Als ob Kunst und Leben ein Gegensatz wären. Genau umgekehrt wird ein Schuh daraus: Kunst ist ein Lebenselixier. Für den Schutz des Lebens wie der Kunst müssen wir kämpfen“.