Platz des Europäischen Versprechens

11. Dezember 2015 · Aktionen & Projekte

Mehr als 14.000 Menschen hatten vor einem Jahrzehnt zur „Kulturhauptstadt Ruhr“ ihr „Versprechen für Europa“ abgegeben. Das Versprechen selbst behielt jeder Teilnehmer für sich, auf einem 3000 qm großen Platz im Zentrum Bochums werden nach dem Konzept des Künstlers Jochen Gerz nur ihre Namen in Basaltplatten eingraviert. 2009 wurde die erste Platte mit 600 Namen in der benachbarten Kapelle verlegt, Ende 2015 fand dann endlich die Einweihung des kompletten Werks statt. Eigentlich sollte dieser „Platz des Europäischen Versprechens“ in Bochum schon 2014 eingeweiht werden, doch wie so oft, so gab es auch hier heftige Querelen mit knauserigen und dickfelligen Kommunalpolitikern und mit wenig kunstsinnigen Bürgern, von denen in einer Umfrage 32 Prozent dieser Idee der Platzgestaltung vor allem aus Geldgründen ablehnten. Mehr als 200.000 Euro mochten denn auch die Stadtoberen als Eigenanteil für das Projekt von Jochen Gerz nicht bewilligen, und dafür musste der Künstler schließlich als Kompromiss die Schrift auf den Namensplatten etwas verkleinern – ein Kompromiss nach „zwei zähen Verhandlungsrunden“, wie die „Ruhr Nachrichten“ reportierten. Das Land NRW förderte das Gerz-Projekt mit immerhin mit 1 Mill. Euro. Europa hat sich in dem Jahrzehnt seit den ersten Versprechen an den Künstler drastisch verändert; die Balkan-Staaten errichten wieder Grenzzäune, und nach den Anschlägen im Paris finden im Zuge der Terrorismus-Fahndung auch woanders wieder Passkontrollen statt. Dennoch: „Die Frage, die der Platz Besuchern und Passanten heute stellt, ist die gleiche wie gestern. Was ist dein Beitrag zur Zukunft? Die Zukunft gehört denen, die sie sich heute vorstellen. Der neue Platz ist ein Denkmal für etwas, das es noch nicht gibt.“


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