Plagiatsstreit um Bild von Werner Büttner

15. Dezember 2021 · Personalien

Werner Büttner, von 1989 bis 2021 Professor an der Hochschule für bildende Künste Hamburg, erlebte bei seiner Abschiedsausstellung in der Hamburger Kunsthalle Misstöne durch ehemalige Studierende. Der Maler Martin Löffke warf Büttner vor, einen Scherenschnitt seiner Frau Yin Meng im Bild „Büttner geht von Bord“ plagiiert zu haben. Yin Meng legte 2006 bei Büttner die Diplomprüfung ab und schenkte ihm ihr Werk, das genau wie Büttners Bild eine Figur in einem Treppenhaus zeigt. Büttner selbst spielt damit auf die berühmte Bismarck-Karikatur „Der Lotse geht von Bord“ an und erklärte, nach Auffassung seines Anwalts habe er keine Urheberrechtsverletzung begangen. Kunsthallen-Direktor Alexander Klar sekundierte ihm und ließ sich in „Die ZEIT“ zitieren, „Bildaneignung“, sei eine „gängige künstlerische Methode“ und ein „charakteristisches Element“ der Arbeit des Malers Werner Büttner. Sich mit Bismarck zu vergleichen, passe zudem zu Büttners Humor, bescheinigt ihm „ZEIT“-Autor Oskar Piegsa. Gleichwohl ließ Werner Büttner das umstrittene Bild aus der Ausstellung entfernen und unterschrieb auch eine Unterlassungserklärung, es nicht mehr auszustellen oder zu vervielfältigen. Damit habe er einen weiteren juristischen Streit vermeiden wollen: „Mir erscheint es auch nicht richtig, dass die Juristerei entscheiden soll, was Kunst ist und was nicht.“

Dazu in Band 68 erschienen:


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