Pflanzaktion
Nach den Bestimmungen des Versailler Vertrages sollte das Rheinland nach dem Ersten Weltkrieg eine entmilitarisierte Zone sein; alle Festungsbauten mussten deswegen geschliffen werden, auch die beiden Festungsringe mit preußischen Forts rund um Köln. An ihrer Stelle ließ der damalige OB Konrad Adenauer den Inneren und Äusseren Grüngürtel als Naherholungsgebiet anlegen. Bis heute gilt in der Kölner Kommunalpolitik das Tabu, diese Grünflächen zu bebauen. Einzige Ausnahme: Anfang der 1960er Jahre durfte der 1. FC Köln sein Vereinsheim im Äusseren Grüngürtel errichten. Jetzt will der Fußballclub sein Areal dort erweitern und zusätzliche Trainingsplätze in dem Parkgelände anlegen. Das wird in der Kölner Bürgerschaft kontrovers diskutiert, und der Künstler Achim Mohne wollte dazu ein optisches Zeichen setzen: er griff die Tradition des Maibaum-Aufstellens auf und pflanzte in der Aue am Decksteiner Weiher und auf der Wiese, auf der künftig nach dem Willen des Fußballclubs ein neues Sportstadion sein soll, in zwei nächtlichen Kunstaktionen einen Kirschbaum und drei kleine Birken.