Pergamon-Museum: Sanierung teurer und später fertig
Schon wieder laufen bei einem öffentlichen Bauvorhaben Kosten und Zeitplan aus dem Ruder: Beim ersten Bauabschnitt des Pergamon-Museums auf der Berliner Museumsinsel beziffern Experten die Gesamtkosten inzwischen auf 477 Millionen Euro – ursprünglich waren nur 261 Millionen Euro, an „haushaltsmäßig anerkannten Baukosten“ veranschlagt. Eigentlich sollten die Sanierungsarbeiten laut ursprünglicher Prognose im März 2019 beendet sein. Doch nun ist erst „Mitte 2023“ mit dem Zusammenpacken der Werkzeuge zu rechnen. Diesmal sind aber nicht Sonderwünsche eitler Politiker oder nachträgliche Änderungen der Planung die Ursache, sondern eine vergessene alte Pumpe zum Abschöpfen des Grundwassers aus der Zeit, als das Gebäude zwischen 1910 und 1930 entstand, die jetzt äusserst behutsam und deswegen zeitraubend abgetragen werden muss. Probleme gibt es auch bei den Stahlträgern zum Abstützen der Fassade, die zusätzlichen Aufwand erfordern. Der zweite Bauabschnitt, der 2019 beginnt, wird noch einmal weitere 134 Mill. Euro verschlingen. Aber in Berlin ist man an solche Kostensteigerungen und Verzögerungen gewöhnt: die einst im Jahre 2010 mit 235 Mill. Euro veranschlagte Sanierung der Staatsoper wird auch mit mindestens 400 Mill Euro zu Buche schlagen und mit vier Jahren Verspätung „frühestens“ im Herbst 2017 abgeschlossen sein.